Mittwoch, 16. November 2016

Morphy Richards - für die Kaffee-Junkies unter uns...

Nachdem ich ja vor einiger Zeit von der Firma Morphy Richards in das offizielle "Produkttester-Programm aufgenommen worden bin, durfte ich nun schon zum zweiten Mal ein tolles Elektrogerät testen!

Diesmal ist es die neue "Pour-Over-Filterkaffeemaschine"!



Die ist bei uns natürlich genau richtig, denn ohne Kaffee geht bei uns ja mal gar nichts. ;-)


Der erste Eindruck von der Maschine ist super, das Gerät sieht wieder einmal sehr edel und stylisch aus. Die Oberflächen in schwarz und mattiertem Edelstahl passen optisch perfekt in unsere Küche und zu unseren anderen Elektrogeräten.

Was ich allerdings nicht wirklich verstehe, warum der Griff der Kanne aus billigstem Hochglanz-Plastik ist, wo doch die mattierten Seitenwände so schön hochwertig wirken.

Die Maschine ist schnell angeschlossen und nach einem Durchlauf mit klarem Wasser laut Anleitung einsatzbereit. Nur noch eben die Uhrzeit am Gerät eingestellt, denn jaaaa... die Maschine hat eine Timer-Funktion, damit demnächst mein Kaffee schon fertig ist wenn ich morgens in die Küche komme! ;-)

Das Besondere an dem Gerät ist laut Hersteller die neue "Pour-Over"-Filtertechnik, die ganz besonderen Kaffee-Genuß verspricht. Bevor ich nun zur Erklärung lange aus der Bedienungsanleitung zitiere, füge ich zum besseren Verständnis lieber ein Bildchen ein:


Kurz: durch den besonderen Brühprozess, der dem manuellen Aufgießen nachempfunden ist, und den ungewöhnlich geformten Filter soll ein besonders voller, sanfter Geschmack erzielt werden.


Ich bin gespannt...
Die Form des Filters ist durch den flachen Boden tatsächlich ungewohnt. Die Maschine hat übrigens einen Dauerfilter, dass heißt es ist keine Filtertüte mehr notwenig, das Kaffeepulver kommt direkt in den sogenannten "Cupcake"-Filter.


In einigen Bewertungen anderer Nutzer habe ich gelesen, dass manche Leute Probleme damit haben, dass die Stromzuleitung an dem Gerät etwas kurz geraten ist. Stimmt, ca. 60 cm ist nicht viel, die meisten anderen Küchengeräte haben eine Kabellänge von 80 oder sogar 100 cm (ich habe extra nachgeschaut...), aber zum Glück gibt's bei mir genug Steckdosen, so dass die Morphy Richards Maschine gleich zeigen kann, ob sie wirklich besseren Kaffee produziert als meine gute alte herkömmliche Filtermaschine. ;-)


Damit ich auch wirklich einen richtigen Vergleich habe, starte ich einfach mal ein "Parallel-Kaffee-Kochen".

Beide Maschinen werden mit Wasser für 8 Tassen und der gleichen Menge Kaffeepulver bestückt.

Was mir dabei auffällt, dass die neue Maschine keine von außen sichtbare Wasserstandsanzeige hat. Wenn man bei guter Beleuchtung von oben in die geöffnete Maschine hinein schaut, sieht man, dass innliegend eine Art kleiner "Treppe" angebracht ist, an der man grob ablesen kann wieviele Tassen Wasser man eingefüllt hat. Da sich diese Anzeige aber farblich in keinster Art und Weise von dem sonstigen dunklen Innenleben der Maschine abhebt, ist es wirklich schwierig da was zu erkennen. Zum Glück hat die Glaskanne Markierungen, so dass man vorher darauf achten kann, wieviel Wasser man einfüllen möchte.

Ach ja, das Gerät ist übrigens auf max. 12 Tassen ausgelegt. Bevor es losgehen kann, muss noch die gewünschte Brühstärke ausgewählt werden, denn die "Pour-Over"-Maschine bietet drei verschiedene Brühstärken zur Auswahl, und zusätzlich ein Extra-Programm speziell für 1-4 Tassen. Ich versuche es erst einmal mit der mittleren der drei Stärken und starte dann beide Maschinen zeitgleich.


Beide Geräte geben während des Brühvorgangs die kaffeemaschinen-typischen Röchel- und Spotz-Geräusche von sich, wobei ich behaupten möchte dass die Morphy Richards Maschine noch um einiges lauter ist als die andere.

Was ich wirklich störend finde, dass die neue Maschine jede Menge Kondenswasser "ausspuckt"! Nach ein paar Minuten ist der ganze vordere Bereich des Deckels richtig nass, es bilden sich sogar kleine Tröpchen, die an der Maschine herunter laufen! Ich habe keine Ahnung, ob es daran liegt dass die Maschine im Gegensatz zu meiner Alten keinerlei "Abzug" hat, oder ob ich einfach ein Exemplar erwischt habe, bei dem der Deckel nicht zu 100% richtig schließt? Auch eine Kontrolle des Deckels und ein "Nachdrücken" ändert nichts, eigentlich ist alles richtig zu und sieht auch korrekt geschlossen aus - trotzdem dampft es lustig weiter.
 
Laut Anleitung ist ja das Hauptmerkmal der Maschine die besondere Filtertechnik, bei der die Maschine erst einmal nur eine kleine Wassermenge durchlaufen lässt zum "Anfeuchten" des Kaffeepulvers, um dann ein wenig zu warten bevor der eigentliche Brühprozess beginnt, damit anschließend das volle Aroma "extrahiert" werden kann. Eigentlich hatte ich gedacht, dass die Maschine dadurch länger braucht als meine "normale" Kaffeemaschine, aber bei beiden Geräten fängt der Kaffee fast zeitgleich an in die Kanne zu laufen, und beide Maschinen sind auch gleichzeitig nach ca. 9 Minuten fertig!


Bei der Morphy Richards Maschine aktiviert sich nun automatisch die "Warmhalte-Funktion", und im Display läuft eine Zeitanzeige, die mir sagt wie viele Minuten bereits seit dem Aufbrühen vergangen sind. Was mich persönlich aber mächtig stört, dass diese Warmhalte-Funktion nur für maximal 25 Minuten möglich ist, danach schaltet sich die Maschine ab.

Bei meiner "alten" Maschine bleibt die Warmhalteplatte 2 Stunden lang an, bevor sich das Gerät automatisch ausschaltet. Manch einer mag nun sagen, dass Kaffee der zwei Stunden lang warm gehalten wurde eh nicht mehr schmeckt, aber ich bin da relativ unempfindlich... nur heiß muss Kaffee sein, lauwarmer Kaffee ist bäähhhh!!  Darum sind mir die 25 Minuten definitiv zu wenig, besonders am Wochenende, wo man sich doch auch am Ende eines langen, gemütlichen Frühstücks gerne noch mal eine Tasse nachholen möchte!

Nun aber erst einmal zum Allerwichtigsten: wie schmeckt denn der tolle, "Pour-Over"-gefilterte Kaffee nun?? Also, ich muss sagen... er schmeckt... nach Kaffee. Leider nicht mehr. Aber auch nicht weniger.

Das Ergebnis des ersten oben beschriebenen Versuchs hat mir leider im direkten Vergleich gar nicht gefallen, mein Mann meinte der Kaffee erinnert ihn an olle Zeug aus seinem Büro-Münz-Automaten... Nach mehreren Durchläufen und ein bisschen Experimentieren mit den verschiedenen Brühstärken produziert die Maschine nun aber guten, vernünftigen Kaffee, der sich nicht groß von meinem "gewohnten" Kaffee unterscheidet. Was ja eigentlich gut ist, denn ich mag meinen Kaffee so wie er ist!


Was ich aber noch anmerken muss, dieser Dauerfilter ist irgendwie nicht mein Ding! Anfangs war ich von der Idee ganz angetan, denn keine Filtertüten mehr spart Geld und produziert weniger Müll. Aber dafür muss der Filter nun nach jedem Gebrauch ausgelehrt werden - meist hat man erst mal Kaffeeprütt an den Fingern bis man das kleine Henkelchen zum Transport hochgeklappt hat. Zum halbwegs gründlichen Entlehren muss man mit dem Filter schon leicht an den Mülleimer-Rand klopfen, damit alles rausfällt - und dabei gut aufpassen, dass man nix daneben krümelt, denn sonst kann man gleich den Putzlappen holen. Richtig sauber wird der Filter aber erst, wenn man ihn nach jeder Benutzung unter fließendem Wasser ausspült. Und anschließend die Spüle putzt, weil die voll sitzt mit den kleinen braunen Krümelchen... Ob das in Summe nun energie- und umwelt-technisch besser ist, als Filtertüten zu benutzen?? Die wandern bei mir sonst samt Inhalt mit einem Griff in die Biotonne und dürfen kompostieren.

Vielleicht sollte ich an dieser Stelle auch noch kurz erwähnen, dass sowieso alle Teile der Maschine, also Dauerfilter und Filterbehälter, sowie auch die Glaskanne mitsamt ihrem fest angebrachten Deckel immer von Hand gespült werden müssen, KEINES der Teile ist spülmaschinenfest.

Unter'm Strich ist mein Fazit:

Die Morphy Richards "Pour-Over-Filterkaffeemaschine" erfüllt durchaus ihren Zweck, der Kaffee schmeckt gut, aber nicht außergewöhnlich. Aber das ist ja auch wieder einmal ein wenig Geschmackssache, vielleicht gibt es andere Leute, denen der "Pour-Over"-gefilterte Kaffee wirklich viel besser gefällt?

Ansonsten ist die Maschine einfach zu bedienen, die Anleitung ist gut verständlich, und ein dickes Plus gibt es für die Timer-Funktion! Unschön ist die Kondenzwasserbildung, mir persönlich sind 25 Minuten Warmhaltefunktion zu wenig, und der Dauerfilter wird sicher nicht mehr mein Liebling.

Dafür sieht die Maschine echt chic aus, und mit derzeit 59,90 Euro in dem großen bekannten Online-Versandportal ist sie auch nicht zu teuer.

Ein dickes Dankeschön geht wieder an das Team von Morphy Richards, und ich bin auch beim nächsten Test gerne wieder dabei... wenn ich darf! ;-)

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